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Der neue „Glasius-Weg“ zieht Besucher an

Glasklarer Erfolgs-Weg

Der neue „Glasius-Weg“ zieht Besucher an

Weitnau/Buchenberg/Isny –

Schlechter konnte das Wetter zur Eröffnung gar nicht sein: am 14. Mai letzten Jahres war es kalt und dauerhafter Nieselregen hüllte die Adelegg in undefinierbares Grau.“Wir hatten sogar Nebel ,“erinnert sich Tobias Boneberger.Trotzdem machten sich damals ein paar hundert Besucher auf,den neuen Informations-und Spieleweg zur Geschichte der Allgäuer Glasmacher zu erkunden.“Und inzwischen haben wir rund 5400 Menschen hier gezählt,“ resümiert der Adelegg -Ranger,“ der Weg ist eine richtige Attraktion!“ Nicht zuletzt die Urlauber im nahegelegenen Ferienpark „Center parcs“ frequentieren den Weg.

Er schlängelt sich zwischen dem württembergischen Glasmacherdorf Schmidsfelden und dem bayerischen Kreuzthal 4,4 km lang durch die romantische Landschaft, bestückt mit 16 interaktiven Lern-Stationen. Der kleine Glasgeist „Glasius“ leitet vor allem viele Familien z.B. zur historischen Holzsäge:“ Da können die Kinder reinkriechen, das Sägeblatt in Bewegung setzen und sich alles ganz genau anschauen,“ weiß Boneberger, der für die Träger des neuen touristischen Weges, die in der „Allgäuer Glasregion Adelegg“(AGA) kooperierenden Kommunen Buchenberg,Isny und Leutkirch, ein Auge drauf hat. “Wir haben viele Bestandteile detailgetreu nachgebaut, entweder aus wetterfester Robinie oder aus Lärchenholz.“ Rund 400.000 Euro hat das Ganze gekostet, 140.000 Euro Zuschuß gab es aus den Fördermitteln des EU- „Leader-Programms“. „Dafür sind wir sehr dankbar, “betont Boneberger,“ auch die Zusammenarbeit mit den privaten Grundstückseigentümern verlief sehr positiv, nur so konnte der „Glasius-Weg“ in überschaubarer Bauzeit realisiert werden.“

Der Weg lässt die Zeit der Glasmacher in der Adelegg wieder auferstehen. Die ersten wanderten aus dem Südschwarzwald in das holzreiche Gebiet ein, zwischen 1650 und 1898 produzierten bis zu 13 Glashütten vor allem Gebrauchsglas, aber auch die einst sehr gefragten Butzenglasscheiben. Diese wurden im Umkreis von etwa 100 km verkauft, bis hinauf nach Ulm oder hinunter bis nach Chur.

Daß im ersten halben Jahr seines Bestehens soviele Besucher den Weg in die nach wie als touristischer Geheimtipp gehandelte Adelegg gefunden haben, erfüllt Ranger Boneberger mit Stolz:“ Unsere Erwartungen sind übertroffen worden, die Investitionen haben sich gelohnt!“ Zwei original nachgebaute Zollhäuschen aus den royalen Zeiten Bayerns und Württembergs - die gemeinsame Grenze verläuft genau im Gebiet des „Glasius-Weges“!- dienen als „Zählstellen“: “Wir bitten jeden Besucher, dort eine Münze einzuwerfen, so bekommen wir einen Überblick über die Besucherzahl,“ erklärt Boneberger den Sinn des freiwilligen „Wegezolls“.Sein Lieblingsplatz ist übrigens die kleine Brücke über die dahingurgelnde Eschach:“Dort bekommt man den schönsten Eindruck von dieser einmaligen Landschaft!“

Infos über den grenzüberschreitenden „Glasius-Weg“                                                            

Foto und Text: Lutz Bäucker
 
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